Classic Rally Ride in Mettmann

Kurz vor Ende der neanderland Biennale, nach fast drei kurzweiligen Veranstaltungswochen im Kreis, an verschiedenen Orten, gab es noch einmal ein Highlight des Veranstalters. Die holländischen Künstler von Tukkersconnextion organisierten eine Rally durch die Straßen von Mettmann. Das kam sowohl bei den Zuschauern, die ohnehin mitlaufen wollten, als auch bei denen, die einfach nur am Straßenrand standen, sehr gut an. Bei jedem Zwischenstopp gab es verdienten Applaus.

Dann fiel der Startschuss, und die Rally nahm ihren Lauf.

Das Autorennen entwickelte sich zu einem realistischen Abbild eines echten Autorennens. Es gab Boxenstopps, Reifenwechsel und, wohl in Anlehnung an die Anfänge im 20. Jahrhundert, auch mal eine Pause mit Champagner. Wenn nicht, dann war sie zumindest dramaturgisch gut eingebaut.

Der Kampf um die Positionen war so hart, dass man sich in die engen Gassen von Monte Carlo versetzt fühlte. Dazu kamen die begeisterten Zuschauermassen am Straßenrand, die die Fahrer frenetisch anfeuerten. Man muss natürlich berücksichtigen, dass wir in Mettmann waren, aber, wenn man es mit Monte Carlo vergleicht, war der Jubel gleichwertig.

Es war alles dabei, was heute ein professionelles Autorennen ausmacht und die Zuschauer in seinen Bann zieht.  Crashs, der Kampf um die Spitze, hier sah man auch den nationalen Kampf zwischen einem Deutschen, einem Engländer, der ein Colt in seinem Rennwagen und einem Franzosen, der immer seine Champagnerflasche am Mann hatte. Es war ein harter Kampf. Sehr schön war auch, dass das Publikum mit einbezogen wurde und ein lebhafter Dialog entstand. So muss Unterhaltung sein.

Es hat einfach alles gepasst. Das sehr schöne Wetter, die super aufgelegten „Aktionisten des Autorennens“, die Teilnahme der Zuschauer, die kommen wollten und die, die ungeplant dabei waren und auch das Ambiente passte perfekt zu dieser 45-minütigen Veranstaltung. Eine Wiederholung, die um 16.00 Uhr stattfand, hätte man sicher gerne noch einmal gesehen, aber es war sehr heiß und es gab nur wenige Möglichkeiten, sich im Schatten aufzuhalten.

Der Höhepunkt der Veranstaltung war, dass die Akteure einen Zuschauer aus dem Publikum, der das Geschehen in einem Elektrorollstuhl verfolgte, herausfischten und ihn in das Rennen integrierten. Natürlich gewann er das Rennen und den Pokal. Eine gelungene Veranstaltung.

Man kann schon vor dem Abschluss am Samstag sagen, dass die neanderland Biennale in diesem Jahr hervorragende Stücke und auch Performances bot und es eigentlich wünschenswert wäre, dass eine solche Veranstaltung jedes Jahr stattfindet. Sicherlich ist es viel Arbeit, für die man dem Organisationsteam danken muss, aber der Bürger würde es dem Kreis Mettmann danken.