Mit Macbeth verbinden viele Menschen schwere Theaterkost.
Das, was den Besuchern der neanderland BIENNALE in dem hübschen Haaner Schillerpark bei bestem Wetter geboten wurde, war alles andere als das.
Zu Beginn durften die etwa 30 Zuschauer das Shakespeare-Stück „aussuchen“ und wurden geschickt von den beiden Schauspielern, Ramona Suresh und Norbert Busschers, Richtung Macbeth gelenkt. Nicht zuletzt die schottische Kleidung der beiden quirligen Akteure hatte die Spielrichtung bereits vorgegeben.
Alsdann startete der lockere Theaterspaziergang durch das Gelände, in dem die Kostüme, Requisiten und Texttafeln auf die noch unwissenden Zuschauer warteten. Denn diese bekamen im Handumdrehen die Rollen, wie die des Macbeth oder der drei hässlichen Hexen, zugewiesen. Funktioniert das? Um es kurz zu machen: Mit Begeisterung und Inbrunst wurden die Charaktere von den Laien unter geschickter Anleitung der beiden Profis verkörpert.
Der Spaß nahm seinen Lauf und viel zu schnell waren die wichtigsten Szenen der Tragödie nach nur 45 Minuten gespielt. Zwei Könige tot und der Dritte gekrönt – so macht Shakespeare Spaß.
Großes Kompliment an die beiden aufgeweckten Schauspieler, die sympathisch, rasant und authentisch sowohl die Handlung, das Publikum als auch die Akteure lenkten. Alle wurden nicht nur geistig – wie im Theater üblich – mitgenommen.
Am Ende gab es nur glückliche und dankbare Gesichter.
