10Sucht stillen

Haben wir uns nicht alle danach gesehnt? Ein lauer Sommerabend, gutgelaunte Menschen und stimmungsvolle Musik. Der Auftakt der 10. neanderland BIENNALE in Langenfeld wurde dem Wunsch: "Endlich wieder Kultur" gerecht. Das war allen Anwesenden anzumerken: den Künstlern, den Rednern und natürlich auch dem Publikum.

Auf dem Vorplatz von Langenfelds Kulturtempel, dem Schauplatz, waren Biertische mit weißen Hussen aufgebaut, davor eine Bühne. Speis und Trank durfte das Publikum zum Bürgerdinner mitbringen. Und für den musikalischen Schwung sorgten 4 sympathische Künstler.

Dr. Mojo verbreitete, alleine mit seiner Gitarre auf der großen Bühne sitzend, mit seiner angenehmen Stimme, mal warm, mal rauchig, eine schöne Stimmung. Jedes Stück - Oldies, Blues und Folksongs - ein Klassiker und nach nur wenigen Akkorden konnte man das positive Wiedererkennen in den Gesichtern der Zuhörer ablesen. Dazwischen ein paar amüsante Anekdoten über die Dialoge mit seinem Sohn, der Dr. Mojo beispielsweise davor warnt, dass ihm seine Zielgruppe unter der Sperrholzgitarre wegstirbt.

Es folgte ein kontrastreicher Übergang mit drei spritzigen Damen: Zucchini Sistaz.

Nach der männlichen Ruhe versprühten die drei Damen aus Münster Frauenpower mit Instrumentenvielfalt. Mitreißende Stücke aus den 20er bis 60er Jahren mit witzigen Texten und viel Charme vorgetragen. "Sie müssen heute für uns nachklatschen. Wir sind in einen Applaus-Dispo gekommen," forderte Zucchini Sistaz mit Erfolg. 

Die schwungvolle Eröffnung des kreisweiten Theaterfestivals ließ für 2,5 Stunden die Pandemie vergessen. Der Titel "10Suchtsorte" konnte nach der langen Zeit der kulturellen Entbehrung nicht besser formuliert werden.