Sag mir wo die Blumen sind...

Lesung von Claudia Michelsen über das Leben von Marlene Dietrich

Die relativ schlichte Altstadtkirche in Monheim ist als Rahmen für eine Lesung bestens geeignet und die Ausleuchtung ist dezent und auf das Wesentliche beschränkt. Die Spannung der Besucher ist deutlich zu merken und kurz vor Beginn wird das Lied „Sag mir wo die Blumen sind...“ eingespielt. Claudia Michelsen betritt das Podium, setzt sich und fängt nach kurzer Einführung an zu lesen.
Auch wenn ihre Stimme durch Fernsehauftritte bekannt ist, schlägt sie alle in den Bann.
Unaufgeregt, zurückhaltend, aber mit Gefühl versteht sie es die Zuhörer einzufangen. Die Texte sind aus Biografien, Erzählungen von Zeitzeugen, Berichte aus Funk und Film etc. entstanden. Die sorglose Kindheit, das Erwachen des Talents, die Liebe zur Musik und die ersten Jahre auf der Bühne in diversen Nebenrollen.
In ca. 80 Minuten legte uns Claudia Michelsen das Leben von Marlene Dietrich dar und dabei hatte man den Eindruck hier ging es nicht um den Star, sondern hauptsächlich um den Menschen Marlene Dietrich. Ein Mensch mit einem bewegten Leben, aber auch mit Fehlern, Selbstzweifel und Einsamkeit.
Die Zeit verging wie im Flug. Beeindruckend war dabei, dass in der ganzen Zeit absolute Stille herrschte und der Eindruck entstand alle Besucher hingen an den Lippen von Claudia Michelsen. Ohne große Stimmungsschwankungen verstand sie es eine emotionale Bindung zwischen sich, Marlene Dietrich und dem Zuhörer zu knüpfen. Man hatte den Eindruck auch sie selbst war von diesen Texten berührt.
Nach gebührendem Applaus wurde erneut das Lied „Sag mir wo die Blumen sind...“ eingespielt. Keiner verließ vor Ende des Liedes seinen Platz und auch danach fiel es schwer diesen Ort zu verlassen.